Landkreis investiert Millionen in Energie-Effizienz
Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreichte Landrat Achim Hallerbach den Förderbescheid für Klimaschutz und Innovation
Neuwied 03.06.2024
Das war ein guter Start in die Woche für den Landkreis Neuwied: der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch hat Landrat Achim Hallerbach jetzt den Förderbescheid aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) überbracht. Der Landkreis Neuwied erhält demnach insgesamt rund 2,7 Millionen Euro für den Klimaschutz. Von dieser Förderung können wiederum sieben Maßnahmen im Landkreis profitieren.
„Die Erhöhung der Energieeffizienz bildet für uns im Landkreis einen Handlungs-Schwerpunkt. Auf der einen Seite haben wir Potentiale entdeckt, Energie und CO2-Ausstoß einzusparen, zum anderen erschließen wir, beispielsweise durch unsere Photovoltaik-Programme auf Immobilien, autarke Energiequellen zur Selbstversorgung. Ergänzt um die Maßnahmen zur Entsiegelung sind wir im Kreis Neuwied auch im Klimaschutz und bei der Energiewende perspektivisch und kostensenkend aufgestellt“, betont Landrat Achim Hallerbach
270.000 Euro der Gesamtsumme werden für die Errichtung von PV-Anlagen zur Eigenstromversorgung an Kreisliegenschaften eingesetzt, während 40.000 Euro auf die Errichtung von Speichern zu den PV-Anlagen zur Eigenstromversorgung an entsprechenden Liegenschaften entfallen.
In das Teilprojekt 3 „Energetische Sanierung der Gebäudehülle an Schulen“ fließen 1.291.000 Euro und um an Schulen des Landkreises eine Umrüstung auf LED-Beleuchtung zu bewerkstelligen, werden 155.000 Euro in die Hand genommen.
Ebenfalls für Schulen sind 500.000 Euro für die Erneuerung dortiger Lüftungsanlagen eingeplant. Bei den übrigen beiden Projekten spielen Anpassungsmaßnahmen, mit denen auf die Folgen des Klimawandels reagiert wird, die tragende Rolle: Für 90.000 Euro werden Dachplatanen an Schulen gepflanzt und für die Entsiegelung von Schulhöfen sind 348.000 Euro vorgesehen.
Dass die Förderung nun Wirklichkeit wurde ist, umso bemerkenswerter, als dass das als unbürokratisch angekündigte Förderprogramm im Verlauf des Jahres durch zahlreiche juristische Zusätze immer umfangreicher wurde.
„Trotzdem konnten die Klimaschutz-Expertinnen unseres Landkreises Janine Sieben und Angelina Zahn in enger Abstimmung mit dem Immobilienmanagement und Abteilungsleiter Rüdiger David und Mitarbeiter Cemal Bilge eine Projektliste zusammenstellen, die nicht nur unsere Effizienz und CO2-Einsparung erhöht, sondern auch Kosten senkt“, zollt Landrat Hallerbach Respekt.
Sonnige Aussichten verheißt also nicht nur der nahende Sommer, auch in puncto Klimaschutz gibt es im Landkreis Neuwied allen Grund zum Strahlen.
Kreis Neuwied beschließt umfangreiche KIPKI-Maßnahmenliste
Neuwied 19.12.2023
Das anfangs als relativ unbürokratisch angekündigte Förderprogramm des Landes Rheinland-Pfalz das Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation kurz KIPKI, entpuppte sich mit den gesetzlichen Änderungen im Verlauf des letzten Jahres zunehmend umfangreicher. Diese Pauschalförderung wurde über einen Verteilungsschlüssel pro Einwohner gewährt und auf den Kreis Neuwied fielen für seine Liegenschaften knapp 2,69 Millionen Euro. Aus einer sogenannten Positivliste mit förderfähigen Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen sollten für die von etlichen Haushaltsstreichungen für Investitionen betroffenen Schulen profitieren dürfen. Seit 3. Juli 2023 konnten die ersten Sammelanträge der Kommunen eingereicht werden, wobei sich die Richtlinien, vor allem in Bezug zum Beihilferecht erst im Laufe des letzten Monats konkretisiert wurde.
Jetzt wurde im Kreisausschuss eine Projektliste beschlossen, die sorgfältig und bedarfsgerecht auf die Objekte ausgewählt wurde. Darunter befinden sich zahlreiche Photovoltaikanlagen und Speicher für den Direktverbrauch des erzeugten Stroms auf den Dächern. Insgesamt werden etwa 280 kWp zugebaut, die mit KIPKI-Mitteln errichtet werden. Hinzukommen weitere Effizienzmaßnahmen an 4 Schulen im Bereich LED-Umrüstung. Hier ist die größte Einsparung zu erwarten, wenn beispielsweise 125 Watt Halogenröhren durch nunmehr 20 Watt LED-Röhren ausgetauscht werden. Doch auch energetische Sanierungen der Gebäudehülle können mit den Mitteln weit früher umgesetzt werden. Dabei müssen die Bauteile über den Energie-Standard hinaus saniert werden, was nicht nur die Wärmeverluste und den Energieverbrauch stark mindert, als auch die Nutzungsdauer des Gebäudes verlängert.
Im Bereich der Klimaanpassung von denen unsre Schulen genauso betroffen sind, wie andere Gebäude. Gepflasterte oder asphaltierte Schulhöfe sind in der Sommerhitze fast unerträglich für die Schülerinnen und Schüler. Mit den Landesmitteln können an 2 Schulen begrünte Verschattungsmöglichkeiten errichtet werden. Diese Schattenspender verhindern nicht nur eine Überhitzung auf den Schulhöfen und Fassaden, die Pflanzen kühlen sogar die Umgebung.
Ein Großteil der künftigen Klimaprobleme wird der verminderte Grundwasserspiegel durch die zunehmende Ableitung des wertvollen Regenwassers in die Kanalisation gesehen. Ein großflächiges Entsiegelungsprojekt am Rhein-Wied-Gymnasium soll hierbei als Matrize für folgende Umsetzungsmöglichkeiten für die Schulhöfe dienen. Regenwasser soll an Ort und Stelle in den Boden sickern dürfen und so zur Grundwasserneubildung. Auf dem Schulhof befinden sich 12 Platanen, die bereits eine Verschattung des Schulhofes bieten. An sonnenintensiven Tagen reicht die Verschattung für die Pausensituation jedoch nicht aus. Es sollen daher entlang der Grenze zur Straße Im Weidchen Sonnenschutzunterstände errichtet werden, die aufgrund ihrer Ausrichtung und der Verschattungssituation mit Photovoltaikelementen belegt werden können.
Umgesetzt sollen die Projekte bis zum Sommer 2026 sein.
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